Erkrankungen der Aortenklappe

Man unterscheidet bei Herzklappenerkrankungen zwischen Erkrankungen, die zu einer Undichtigkeit (Insuffizienz) der Herzklappe oder zu einer Verengung (Stenose) führen.

Mit steigendem Lebensalter kommt es auch an den Herzklappen zu Verschleisserscheinungen; diese können mit einer fortschreitenden Verkalkung und einer damit zunehmenden Steifigkeit des Klappenapparates. Dies bedingt einerseits ein Ausflusshindernis, wogegen die linke Herzkammer mit jedem Herzschlag anpumpen muss und somit mit jedem Schlag eine zusätzliche Last bewältigen muss.

Ferner kann es durch Zerstörung der Klappe, bspw. im Rahmen einer Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) oder durch eine derartige Versteifung, dass ein sanfter Schluss der Klappe nicht mehr möglich ist, zu einer Undichtigkeit (Insuffizienz) kommen.

Häufig ist gerade der Verschleiß und die damit einhergehende Verengung der Klappe eine Erkrankung des fortgeschrittenen Alters; bei angeborenen Klappenvarianten, in der es zu einer Verschmelzung von zwei der drei Segeltaschen kommt, kann die Aortenstenose jedoch auch bereits im im fünften bis sechsten Lebensjahrzehnt auftreten. 

Therapie der Aortenklappenerkrankungen

Ist die Aortenklappe derart beeinträchtigt, dass Sie als Patient Symptome (Luftnot, Abgeschlagenheit, Leistungsminderung, thorakales Druckgefühl, Schwindel bei Anstrengung oder Ohnmachtsanfälle unter Belastung) verspüren, kann die Klappe in der Regel nicht erhalten werden, sondern muss durch eine Prothese ersetzt werden. Hierbei kommen generell heutzutage aktuell zwei unterschiedliche Varianten in Frage:

  • eine mechanischer Klappenersatz oder
  • ein biologischer Klappenersatz

Beide Varianten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Sind die mechanischen Klappen in der Regel länger haltbar, benötigen sie jedoch eine dauerhafte Blutverdünnung mit Phenprocoumon (Marcumar®). Die biologischen Klappen benötigen hier keine zusätzliche Blutverdünnung, sind jedoch in der Regel nicht so lange haltbar und verschleißen schneller, sodass ggf. ein erneuter Klappenersatz im Verlauf fällig wird.

Um die Klappe zu ersetzen gibt es ebenfalls zwei verschiedenen Herangehensweisen:

  • Operativer Klappenersatz mit (teilweise) Durchtrennung des Brustbeins und Eröffnung des Brustkorbes - üblicherweise von Herzchirurgen durchgeführt.
  • Interventioneller Klappenersatz mit Implantation einer Bio-Prothese über die Bein-/Schlüsselbeinarterie - überlicherweise von Kardiologen durchgeführt. 

Die Art des für Sie sinnvollen Klappenersatzes wird in einer interdisziplinären Konferenz mit Herzchirurgen, Kardiologen und Narkoseärzten festgelegt. Hier spielen vor allem Alter, Begleiterkrankungen, Lungenfunktion und Gefäß- sowie Klappenanatomie eine Rolle. In Abhängigkeit dieser Faktoren ist im Einzelfall abzuwägen, von welchem Eingriff Sie als PatientIn am ehesten profitieren.

Gerne beraten wir Sie in der Praxis hierzu und stehen Ihnen für etwaige Fragen zur Verfügung.

Erkrankungen der Mitralklappe